ADC Kreativranking 2024 – SERVICEPLAN auf dem ersten Platz
Der Art Directors Club für Deutschland (ADC) veröffentlicht sein jährliches...
Hamburg, 29.11.2024 - Der ADC ist weltweit die erste Kreativ-Organisation, die Ageism (Altersdiskriminierung) ein eigenes Format widmet: Die ADC Future Diversity Age-Premiere bringt die Herausforderungen auf den Punkt und wird zum Vorreiterformat in Bezug auf Lösungsansätze. Ageism ist verbreitet, nicht nur in der Kreativwirtschaft. Mit 15 Speaker*innen und rund 90 Teilnehmer*innen veranstaltete der Art Directors Club (ADC) e.V. am gestrigen Donnerstag und heutigen Freitag die erste Ausgabe von ADC Future Diversity Age im Auditorium von Mutabor in Hamburg. Initiiert wurde das Format von Dörte Spengler-Ahrens, Chairwoman (Non-Executive) der Jung von Matt Gruppe, und Sascha Hanke, CCO und Co-Owner der Agentur häppy, um Altersdiskriminierung zu überwinden und die Vielfalt der Lebensphasen in der Kreativwirtschaft zu würdigen und zu feiern.
Michael Conrad, Werberlegende und ADC-Ehrenmitglied, begeisterte als ältester Vortragender mit 80 Jahren die Zuschauer*innen mit seinem Vortrag über seine wegweisende Karriere. Im Anschluss traf er in einem Panel auf die jüngsten ADC Mitglieder Ari Liloan (Illustratorin) und Nadja Aschmann (Senior Product Designer UX bei DEPT®), um zu diskutieren was jüngere von erfahrenen Generationen und umgekehrt lernen können. Mit den Worten „Großartige Kreativität kommt von großartigen Menschen mit Erfahrung und ich kann mir nicht vorstellen, dass es davon nur Junge gibt.“ schloss Michael Conrad das Panel.
Dem stimmte auch Elke Jensen zu, der lebende Beweis für das Sprichwort: Age is just a number. „Es gibt noch viel Spielraum für Verbesserungen hin zu einem positiveren Bild des Alters. Ich bin erstaunt, wie wenig sich daran ändert. Für mich ist klar: Kreativität lässt einen gut alt werden.” Die ehemalige Design-Professorin wurde aufgrund ihres Alters in Ruhestand versetzt. Vor vier Jahren allerdings entschloss sie sich als erste Start-Up Gründerin mit 70 gegen den Ruhestand und für die Gründung. Elke setzt sich damit aktiv gegen Ageism ein.
„Mensch Inka, da hast du aber tief in die Rumpelkammer gegriffen!“, „Wir brauchen hier frische Leute!“, „Die Position soll längerfristig besetzt werden.“ – Mit Vorurteilen und Ausreden wie diesen wird Inka Wittmann, eine der gefragtesten deutschen Personalerinnen, regelmäßig konfrontiert. Optimistisch betrachtet, werde es zehn bis zwanzig Jahre dauern, bis sich etwas in der Branche verändert, pessimistisch zwanzig bis dreißig Jahre, prognostizierte Inka Wittmann, Gründerin, Talentmanagement Die Suche hat ein Finden. Eine ernüchternde Einschätzung, die auch die Erfahrungen vieler Teilnehmer*innen bestätigt. Dabei ging es den Initiator*innen vor allem darum, über den Status quo hinauszuschauen und Lösungen zu erarbeiten. In Workshops tauchten die Teilnehmer*innen in unterschiedliche Fragestellungen ein, um genau das zu tun.
Christian Rätsch, CEO TEAMBBDO und Industry-Leader verantwortlich für über 3500 Mitarbeiter*innen, ging mit einem persönlichen Talk und Demut vor dem Thema voran, um an die Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmer*innen zu appellieren: „Wir sind in der Pflicht. Das Thema ist besprochen, aber nicht angekommen in den Herzen derjenigen, die etwas machen können.“ Betroffenen riet er: „Lasst euch nicht abstempeln und nutzt eure Handlungsmöglichkeiten“, Entscheider*innen gab er mit auf den Weg, „seid empathisch für die Wirklichkeitswahrnehmung anderer.“
Die Rechtslage ist auf Seite der Arbeitnehmer*innen. Dr. Martin Lüderitz (Rechtsanwalt) stellte die relevanten Paragrafen des Arbeitskündigungsschutzgesetz vor. Kündigung aufgrund des Alters sei demnach unzulässig. Er betonte, Altersdiskriminierung würde weniger stattfinden, wenn mehr auf Performance statt auf Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Herkunft geachtet würde. Teams komme Altersdiversität zugute, weil beispielsweise auch Zielgruppen altersdivers seien. Auch Frank Leyhausen, Gründer von AgeForce1 (eine Rechtsberatung mit dem Schwerpunkt Alter) teilte seine Insights und sein Wissen, um sich gegen Altersdiskriminierung zu schützen.
Haben Kreative ein Verfallsdatum? Dieser Frage ging auch Speaker Kiran Koshy (Director, Raucous Content) mit seinem Anti-Ageism-Video nach. Zur ADC Future Diversity Age-Premiere sagte er:
„Soweit es mir bekannt ist, ist der ADC die erste kreative Organisation in der Branche, der sich mit einer ganzen Initiative diesem Thema widmet. Ich hoffe, dass das einen Weg nach vorne bahnt. Kreative Menschen verdienen eine vollwertige Karriere und die Branche ist es ihnen schuldig.“
Rosie Arnold (Ex-D&AD Präsidentin und Ex-CCO, BBH London), die sich bereits als Unterstützerin der ADC Future Females engagierte, sagte: „Jeder von uns ist in der Verantwortung, das Bild des Alters neu zu definieren. Es ist ein weiteres Thema, an dem wir aktiv arbeiten müssen, nachdem wir bereits so viele Veränderungen in den Bereichen Rassismus, Sexismus, Ableismus und anderen Diskriminierungsformen geschaffen haben.“ Arnold blickte in ihre beispiellose Karriere zurück, um zu rekapitulierten, wie viel sich bereits bewegt hat, und die Teilnehmer*innen zu motivieren, sich nicht aufhalten zu lassen.
Weitere Speaker*innen waren Detlef Arnold (Geschäftsführer und Partner, Saint. Elmo’s) und Christina Schiffler (Executive Director, IBM iX), die sich bei IBM iX für Diversity und Alter stark macht. Sie hält Vorträge über die Entwicklung und Potenzialentfaltung im Alter. ADC Mitglied Stefan Schmidt (Gründer von Straight Forward & Partners) sprach im Talk mit ADC Mitglied Alexander Hansen (Geschäftsführer, Nordic Volt) darüber, warum es sich lohnt, sich für ein Team aus älteren Kolleg*innen zu entscheiden.
Moderiert wurde das vielfältige Programm samtvertraulichem „Brave Space“ und Coaching-Angeboten vom Duo Julia von Winterfeldt und Sascha Hanke.
„Ich bin wahnsinnig stolz darauf, dass wir als ADC als erster Themen in der Branche setzen wie kein anderer. Nach Future Females, BIPoC und LGBTQI+ nun das Thema Age. Mit ADC Future Diversity Age ist es uns gelungen, Inspiration und wertvolle Einblicke zu vermitteln, wie Hindernisse nicht nur erkannt, sondern auch effektiv überwunden werden können.“, resümierte Dörte Spengler-Ahrens.
Auch Hanke freute sich über den Erfolg, betonte aber die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen für eine altersdurchmischte Branche: „Es war uns wichtig, in den Dialog zu kommen. Alle Teilnehmer*innen durften sich einbringen und Maßnahmen für mehr Altersdiversität entwickeln. Alles mit dem Ziel, Altersgrenzen in der Kreativwirtschaft einzureißen und die Vielfalt der Lebensalter zu feiern. Aus knapp den Teilnehmer*innen wurden nun Age Ambassador, die unsere Vision von einer modernen, altersdiversen Kreativbranche verwirklichen werden.“, sagte Sascha Hanke.
Die Initiative zur Förderung von Age Diversity war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Branche, in der alle Altersgruppen wertgeschätzt und die Vielfalt der Lebenserfahrungen als Stärke betrachtet wird.
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