„So Future“ – Erfolgreicher Auftakt für den ADC Creative Club Hamburg
Mit rund 250 Besucher*innen und 8 Präsentationen von Talents, Live-Musik...
Düsseldorf, 4.11.2024 - Es ist nicht die Menge der Zeit, die Involvement schafft, sondern die Intensität des Erlebnisses (Christian Mio Loclair, Choreograf, Künstler und Coder von Journee auf der ADC Digital Conference). Die ADC Digital Conference 2024 bewies eindrucksvoll, dass die Zukunft der Kreativwirtschaft in der Verschmelzung von Künstlicher Intelligenz und humaner Kreativität liegt. Als Kernkompetenzen der AI wurden Effizienz und Qualitätssteigerung vielfach benannt. Im Umgang betonten zahlreiche Redner*innen die Bedeutung, die AI angstfrei und in co-kreativen Prozessen zu nutzen. Insgesamt fanden sich im Kunstpalast Düsseldorf 50 Speaker*innen sowie mehr als 1.000 kreative Köpfe und Branchenexpert*innen zusammen, um auf der siebten ADC Digital Conference die neuesten Trends und Technologien im Bereich der digitalen Transformation zu erleben – ein neuer Besucherrekord.
Eröffnet wurde die Conference Stage im Robert-Schumann-Saal von Moderatorin Vivian Perkovic, die durch eine Reihe Keynotes international beachteter Speaker*innen führte. Den Auftakt bildete die Diskussion „Germany in the AI Era: Are we ready?” mit Christina von Messling (Future Today Institute) und Ole Reißmann (Der Spiegel), die ein starkes Plädoyer für KI-Innovation in Deutschland hielten und das Publikum mit visionären Einsichten inspirierten. Christina von Messling betonte das Ausmaß des Einflusses von AI in allen Bereichen, selbst, wenn es um alltägliche Handlungen gehe: „Findability of Content wird entscheidend – das Fragen eines Chatbots wird zur neuen Art, im Internet zu suchen.“
Mit onformative, field.io, Elastique, borabora studios, Demodern, Mutabor, BUCK und Journee standen einige der wichtigsten europäischen Digital- und Designstudios auf der Bühne und präsentierten ihre neusten Arbeiten.
Ein besonderes Highlight war das Panel „ADC Kunden des Jahres: Wie sich Marketing 2025 verändert“, moderiert von Eva-Maria Schmidt (HORIZONT), bei dem preisgekrönte Marketingexperten wie Karsten Kühn (HORNBACH) und Dr. Martell Beck (Deutsche Bahn) ihre Einsichten zu zukünftigen Entwicklungen teilten. Sie diskutierten die sich verändernden Erwartungen und Bedürfnisse der Verbraucher*innen, insbesondere im Hinblick auf Authentizität und innovative Technologien. Karsten Kühn stellte dabei gegenüber der Effizienzsteigerung durch AI die provokante Frage, wer eigentlich nur effizient leben wolle. Martell Beck stimmte zu: Es gehe darum Prozesse zu optimieren, aber gleichzeitig im “Driver Seat” zu bleiben und sich weiter Know-How ins Haus zu holen.
Eine performance-getriebenen Strategie wie Karsten Kühn sie für HORNBACH verfolgt, schließe KI nicht aus, im Gegenteil, unbedingt ein.
Kristina Bulle (Procter & Gamble), Christian Hahn (Telekom) und Franziska von Lewinski (The Observatory) diskutierten unter diesem Aspekt die Relevanz und den Stellenwert von Agenturen in der Zukunft. Bulle nannte in diesem Zusammenhang KI “den Steigbügel”, um neben Effizienz auch die Kreativität zu steigern.
Weitere Highlights der Conference Stage:
Inspiration für Marketing- und Agenturwelt von morgen
Die vielfältige Business Stage im Peter-Michael Engel-Foyer eröffnete Christian Zaum, Beigeordneter für Wirtschaft, Recht, Ordnung, Gesundheit, Statistik und Wahlen, zusammen mit Lars Terlinden, Leiter Kompetenzzentrum Kultur- & Kreativwirtschaft (KomKuK), Wirtschaftsförderung Düsseldorf, als Förderer.
Neben Agency Slots mit Präsentationen von Agenturvertreter*innen, gab es inspirierende Masterclasses und Business Panels, in denen Agenturen und Kunden gemeinsam auf der Bühne standen, um den Kernfragen zur Ausrichtung, Strategie und zukünftigen Kreation von Agenturen und Unternehmen in Zeiten von AI nachzugehen.
Beispielsweise interviewte Bärbel-Egli Unckrich (Campaign Germany) Alex Schill (Serviceplan) darüber, ob sich Agenturen vor dem Hintergrund von AI internationalisieren oder auf Spezialisierung setzen sollten.
Schill hob hervor, dass die Balance zwischen beidem, lokalem und internationalem Geschäft, kultureller Eigenständigkeit und Network, weiterhin wichtig sei. Die Themen, die uns in den nächsten zwölf bis 24 Monaten beschäftigen, sind seiner Meinung nach AI Agents, digitale Räume und Natural Language Models.
Im Interview von Kim Alexandra Notz, KNSK gingen Inga Wiese (mobile.de) und Franziska von Lewinski (The Observatory) der Frage nach, wie das Pitch-Geschäft in Zukunft aussehen wird und sprachen über Creative Enhancement, das KI leisten kann. Inga Wiese hielt fest, dass IT, Sales und Marketing den größten Impact durch AI erwarten. Franziska von Lewinski beobachtete außerdem, dass die Motivation und der Wettbewerbsvorteil auf Kunden- und Agenturseite sehr unterschiedlich sind: “Der Druck, die KI zu nutzen, kommt auf Seiten der Kunden in erster Linie aus der Effizienz. Aber auf Agenturseite bedeutet er gleichzeitig einen riesigen Sprung in der Professionalisierung.”
Einen Reality Check brachte das Panel mit Mieke Haase (loved) und Corinna Asmus (Beiersdorf), moderiert von Ivana Radovanovic (Mutabor). Denn trotz Creative Enhancement arbeiten noch immer wenige Unternehmen mit Prompt Artists zusammen. Mieke Haase ist der Überzeugung, das ist falsche Vorsicht, denn wie der Trigema Case mit Affe Charlie zeigt, der als AI generierter Fashion Influencer nach Jahren zurückkam, “wird Marke noch wichtiger” und AI ist das Tool, “um Dingen Leben einzuhauchen”.
Interaktiv wurde es durch die Ray-Ban Meta Smartglasses, die Ricardo Mueller (META) vorstellte, und die vor Ort von Besuchenden ausgetestet werden konnten. „Die Smartglasses schaffen ein immersiveres und persönlicheres Erlebnis, da Erinnerungen eingefangen werden können, ohne den Moment selbst zu unterbrechen.”
Wie Immersive Erlebnisse in Zukunft neue Geschäftsmodelle ermöglichen, diskutierten Pia Schörner (BMW) und Matthias Nawrocki (Ergo), moderiert von Lea Pahne (Demodern). Schörner hielt bereits zu Beginn fest, wie wichtig sie die Bedeutung von immersiven Erlebnissen im Marketing bewertet: “It’s all about combining the physical thing with the digital thing and go beyond – there’s a lot of potential in doing immersive things to bringing the people into the product, not only with regard to younger, but also to existing target groups.”
Dieses enorme Potenzial demonstrierte auch ein emotionales Highlight des Tages – die Vorstellung von „The Revived“ durch Inna Tabachenko und Dejan Handjiski (BBDO); ein Projekt, das im Ukrainekrieg verstorbene Athlet*innen virtuell zurückholte. Wie die Macher*innen festhielten: “something we thought would be impossible, made happen with AI.”
Einblicke und Ausblick auf das ADC Festival 2025
Die ADC Digital Conference 2024 zeigte eindrucksvoll, wie eine gelungene Mischung aus visionären Impulsen und praxisnahen Einblicken neue Perspektiven eröffnet und den kreativen Austausch für die Kreativwirtschaft der Zukunft stärkt.
Burkhard Müller, ADC Präsidiumssprecher und Kurator der Digital Conference: „Ich bin stolz, dass sich die ADC Digital Conference nicht nur für Kreative, sondern auch für Auftraggebende als Pflichtveranstaltung etabliert, um zu erleben was im kommenden Jahr relevant wird.“
Die Konferenz bestätigte 2024 erneut die Bedeutung der ADC-Veranstaltungen als Plattformen, auf denen alle Akteur*innen der Kreativindustrie zusammentreffen und bietet einen Vorgeschmack auf das kommende ADC Festival am 21. und 22. Mai 2025, das die Diskussionen um die Zukunft der Kreativwirtschaft fortsetzen wird.
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