„So Future“ – Erfolgreicher Auftakt für den ADC Creative Club Hamburg
Mit rund 250 Besucher*innen und 8 Präsentationen von Talents, Live-Musik...
Was ist das Metaverse und warum ist es relevant für Marken? Darum geht es unter anderem im brandneuen ADC Online Seminar am 18. - 19. April mit Burkhard Müller, CDO von MUTABOR und ADC Fachbereichsvorstand Digitale Medien. Exklusiv für uns beantwortete Burkhard vorab zum Seminar einige Fragen.
Was ist das Metaverse und wann hast du das erste Mal davon gehört?
Da startest du direkt mit der schwierigsten Frage. Denn es gibt noch keine feste Definition dafür. Im Moment ist das Metaverse ein Sammelbegriff für ganz viele gehypte Technologien: Blockchain, NFTs, Cloud Computing und AI, VR und AR. Alles Emerging Technologies, die gerade die Kommunikationsbranche beschäftigen und mit denen neue Use Cases entstehen. Und diese werden im Moment alle unter dem Begriff „Metaverse“ zusammengefasst. Die schönste Definition, die ich bisher gehört habe, war, dass das Metaverse ein Punkt in der Zeit ist; wenn du mehr als 50 Prozent deiner wachen Zeit in der digitalen Welt verbringst. Denn dann ist die digitale Welt genauso wichtig für dich wie die physische Welt. In diesem Moment bekommen alle Themen wie digitaler Besitz, digitale Identität, dein digitaler Avatar einen hohen Wert.
Was war dein erster Eindruck von NFTs und was hat deiner Meinung nach ihren Hype ausgelöst?
Da ich selbst schon viele Jahre physische Kunst sammle, war das Thema NFT der missing Link, um mit dem Sammeln auch von digitaler Kunst zu beginnen. Endlich konnte man auf der Blockchain echte Unikate registrieren, mit denen Besitz authentifiziert ist. Das fand ich so spannend an NFTs.
NFTs haben aber auch noch viele Schattenseiten. Durch Trading mit NFTs sind einige Menschen schnell sehr reich geworden, sehr viel mehr haben aber Geld verloren. Es gibt sehr wenige Marken, die in so einem Umfeld ihr gutes Image bewahren können. Stell dir vor, als Marke bringst du ein NFT raus und ein paar ganz wenige Menschen, vielleicht 100 an der Zahl, werden damit richtig reich, während zehntausend Menschen dafür ihr Hab und Gut verlieren. Das kann nicht gut sein für eine Marke. NFTs müssen mehr werden als Spekulationsobjekte.
Spannend ist die Tatsache, dass durch NFTs zum Beispiel wie ein digitaler Schlüssel genutzt werden können. Vor zwei Wochen hat Spotify eine Playlist gelauncht, die nur mit einem NFT geöffnet werden kann. Shopify ermöglicht ebenfalls Produkte tokengated zu machen und auch NFTs/Digitale Produkte direkt via onlineshop zu verkaufen. Diese Art von Use Cases sind für Marken interessant, um einer loyalen Community Zugang zu exklusiven Angeboten zu ermöglichen.
Wie können Metaverse, Web3, NFTs, Crypto und virtuelle Welten unser „reales“ Leben verändern?
Was meiner Meinung nach als erstes kommen wird, ist die Weiterentwicklung von E-Commerce. Wer heute auf Amazon, Zalando, Otto, Louis Vuitton oder Rewe Online geht, findet Webseiten vor, die alle gleich aussehen. In der Mitte sind immer Produkt-Kacheln, oben ein Menü etc. In der physischen Welt gibt es dagegen große Unterschiede: Supermärkte mit selbstständigen Kassen, aber auch Malls, Flagship Stores, Showrooms. Ich bin überzeugt, dass E-Commerce zunehmend auf 3D-Erlebnis setzen wird, um Kunden äquivalente Erlebnisse zu bieten.
Es geht also mehr um die Experience, als möglichst schnell mit einem vollen Warenkorb auszuchecken. Zudem werden sich die Produktpaletten erweitern. Es wird neben physischen Produkten mehr digitale Produkte geben.
In deinem letzten Beitrag bei uns hast du davon erzählt, dass dein Mantra für eine erfolgreiche und gesunde Agentur ist, immer zwei Jahre voraus zu sein. Woher kommt diese Überzeugung? Wieso nicht lieber 5 oder 10 Jahr voraus sein?
Das hat einen einfachen Grund: Wenn man als Agentur diese 1 bis 2 Jahre Vorsprung hat, dann verfügt man über Skills, die Unternehmen potenziell brauchen, aber selbst noch nicht aufgebaut haben. Das ist nicht die pauschale Antwort für jede Agentur. Aber wenn man Innovations-Projekte machen möchtest, dann würde ich immer empfehlen, sehr nahe an dem nächsten relevanten Thema dran zu sein.
Und wie steigen solche Marken überhaupt in Themen wie Metaverse, NFT und Web3.0 ein? Wie werden sie aufmerksam auf solche Innovationen?
Es gibt viele Möglichkeiten und darum wird es auch in dem Seminar gehen. Theoretisch kann man sofort sehr viel Geld investieren und ein Riesenprojekt starten. Was ich in dem Seminar hingegen zeigen möchte, ist, wie man erste Tests durchführen kann. Anhand der Tests lässt sich herauszufinden, ob die eigenen Kunden, wenn sie es nicht eh schon gesagt haben, überhaupt Interesse haben.
Im Seminar schaut ihr euch dazu ja auch Cases an. Könntest du darauf noch näher eingehen? Welche Marken haben bereits NFTs erfolgreich eingesetzt und wie haben Sie das gemacht?
Die Ersten sind die großen Lifestyle-Marken wie Nike und Adidas. Auch Louis Vuitton, Gucci, Balmain oder Dolce & Gabbana sind relativ weit. Genauso wie die Automotive Marken.
In dem Seminar „Metaverse“ freuen wir uns auf dich als Referenten. Was möchtest du den Teilnehmer*innen mitgeben? Mit welchem Gefühl sollen sie das Seminar verlassen? Was ist das Ziel des Seminars?
Als Social Media aufkamen, da gab es nicht nur vier, fünf Plattformen, sondern hunderte. Es hieß damals: Um als Marke zukünftig Kunden erreichen zu können, muss man auf allen Plattformen Akteur sein. Es herrschte ein ähnliches Durcheinander wie heute in Bezug auf das Metaverse. Nach dem ersten Hype geht es nicht mehr darum möglichst schnell zu sein, sondern etwas relevantes zu realisieren: Was macht für mich als Marke Sinn? Was macht für meine Kund*innen Sinn? Am Ende sollen alle Teilnehmenden gute Entscheidungen treffen können.
Wieso hältst du es für wichtig, dass Marken eigenständig ihr Wissen entwickeln und ihr eigenes Konzept entwickeln? Können sie nicht einfach eine Agentur oder einen IT-Dienstleister ins Team holen?
Letzteres sollten sie unbedingt. Aber um gute Entscheidungen treffen zu können, macht es durchaus Sinn, selbst die Materie zu verstehen. Ich kann das Seminar entsprechend sowohl Marken als auch Mitarbeiter*innen von Agenturen empfehlen.
Dieses Seminar findet vom 18. – 19. April live via Zoom statt.
In diesem ADC Seminar beleuchten wir alle Facetten, von NFT, Web3 und dem Immersive Web. Wir helfen den Hype zu verstehen und Chancen für Marken zu identifizieren. Dafür schauen wir uns Best-Cases an und diskutieren was sie so erfolgreich macht. Außerdem lernt ihr, wie ihr selbstständig ein NFTs, POAPs und virtuelle Spaces erstellen könnt. Mit dem Wissen entwickelt ihr euer eigenes Konzept bis hin zum Prototypen.
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