„So Future“ – Erfolgreicher Auftakt für den ADC Creative Club Hamburg
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Am 4. Mai entscheiden die ADC Jurymitglieder erneut darüber, welche Kreativarbeiten mit den begehrten ADC Nägeln ausgezeichnet werden. Einige von ihnen lassen wir hier schon vorab zu Wort kommen. Diesmal: Judith Stoletzky, freie Kreativdirektorin, Texterin, Autorin und Mitglied der Jury „Copy“.
Liebe Judith, welche Idee nagelt für dich den Pudding an die Wand und macht das Unmögliche möglich?
Mich haben in meine tausend Jahren Reklame schon viel Ideen mächtig beeindruckt und ich hätte sie gern selbst gehabt. Spontan kommt mir ein Film in den Sinn, den Nordpol für Windenergie gemacht hat. Den fand ich sensationell. Den Wind als einsamen, Nerv tötenden Weirdo mit französischem Akzent zu personifizieren, der schließlich für das was er ist akzeptiert wird und sich sogar gemocht und nützlich fühlt. Ich fühlte mich auf das allerschönste manipuliert. Mir kamen sogar Tränen. Und dann habe ich umgehend zwei Windräder geshoppt.
Was erwartest du von der Online Jurierung? Wie bereitest du dich auf den Tag vor?
Ich werde meine Bildschirmarbeitsplatzbrille putzen und einen halben Liter Augentropfen kaufen. Lesen am Bildschirm gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich freu mich Leute wiederzusehen und hoffe, dass es lustig wird.
Texten ist ja denken. Ich denke, das hat auch in Zukunft eine Zukunft.
Du bist selbst schon mit einigen Preisen für deine Arbeiten ausgezeichnet worden. Welcher davon kam für dich am überraschendsten?
Der Allererste. Junior des Jahres. Nach 3 Monaten im Job im hohen Alter von 29 für ein Promoheftchen für die Süddeutsche Klassenlotterie. „Kleiner Ratgeber für werdende Millionäre“. Keine einzige Abbildung. Nix als Buchstaben. Es gab mal für Verpackungstexte einen Designpreis. Amüsant war das.
Warum sollten sich junge Kreative auf das Texten spezialisieren? Was ist für dich das besondere an dem Handwerk?
Texten ist ja denken. Ich denke, das hat auch in Zukunft eine Zukunft. Man braucht dafür noch nicht mal Equipment. Nachdenken über ein Briefing heißt heute in der Regel Bilder suchen. Geht auch. Aber es lohnt sich, vorher auch mal Nachdenken auszuprobieren. Davon bin ich echt ein Fan. Außerdem muss man der SEO-Optimierungs-Gleichmacherei dringend etwas entgegensetzen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass man aus 26 Buchstaben so viele total verschiedene Sachen machen kann. Sogar Bilder.
Alle Infos zum ADC Festival 2021, inklusive des Juryprogramms, gibt es hier.
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