©Studio Funk
22. April 2021

Ein Mensch, der Menschen gefördert, gefordert, geliebt hat.

Funk? Tot? Boomt Audio nicht gerade? Aber der Namensgeber von Funkspots – Klaus Funk – ist letzten Sonntag gestorben. Ein Nachruf von HP Albrecht, ADC Mitglied und enger Weggefährte von Klaus Funk.

Was Klaus Funk für die Radiowerbung geleistet hat, ist Legende. Mit Klaus verlieren wir aber nicht nur den erfolgreichsten Audio-Mann Deutschlands, Europas, der Welt? Sondern vor allem einen außergewöhnlichen Menschen.

Ein Mensch, der Menschen gefördert, gefordert, geliebt hat. Treu wie ein Felsen. Was mit Gegentreue beantwortet wurde und wird. Top-Mitarbeiter, die seit 35 Jahren für und mit Klaus Funk arbeiten? Gibt’s. Die werden, durchgeimpft mit Klaus‘ DNA, Studio Funk noch weitere 35 Jahre in seinem Sinn im Topranking halten. Weil Klaus das so will.

Denn Klaus konnte ein Dickschädel sein, überaus ein liebenswürdiger. Knausrig – nein, spitz kalkulierend – und gleichzeitig großzügig. Klaus war im Stande, ganz kleines Karo zu zeichnen und dabei immer das große Ganze im Blick zu behalten. Nie lauwarm, immer 150 Prozent. In allen Lebenslagen.

Warum müssen die härtesten Banker mit den Tränen kämpfen, wenn sie von seinem Tod erfahren? Warum sind die toughsten Kunden und Mitbewerber so erschüttert und geschockt? Familie und Mitarbeiter und Freunde sowieso. Weil Klaus Funk, der Treiber der Tonbranche, nicht nur im Business so großen Erfolg hatte, sondern auch im Zwischenmenschlichen. Sein teilweise – sorry – furztrockener Humor, seine Lust am Leben, seine Freude am Genießen.

Klaus konnte sich köstlich über seine eigenen Witze amüsieren. Witze, die er gerne öfter, erzählte. Dann aber immer wieder so wunderbar „produziert“ und gesprochen, dass man immer wieder lachen musste. „Isso“.

Auch seine Lebensweisheiten wiederholte er ebenso oft wie gerne. Etwa den Hinweis, man müsse aus 1+1 Drei machen. Sein Sohn Alex gestand mir, dass er nach tausendfacher Wiederholung das Erbe annimmt und den Satz jetzt auch lebt.

Klaus zelebrierte die Liebe zum Detail. Gilt für Sprecher:innen wie für die Karottensuppe.

Klaus zelebrierte auch die Liebe zum Detail. In allen Job- und Lebenslagen. Gilt für Sprecher:innen wie für die Karottensuppe. Dieses vegane Gericht sollte es zur Weihnachtsfeier geben. Klaus und vegan!!! Aber weil auch dieses Detail stimmen musste, hat er persönlich Karotten gecastet. Am Isemarkt. Und die Krabben für die Berliner ADC-Frühstückseinladungen hätte er am liebsten selbst aus der Nordsee getaucht. Aber so hat er sie wenigstens selbst an Ort und Stelle verprobt und abgeholt.

Die Arbeit von Klaus und seinem Team wurde mit unzähligen Preisen gewürdigt. Er selbst hatte die Ehre, Teil der allerersten Radio-Jury in Cannes zu sein. Über die Ehre, von den ADC Mitgliedern für sein Lebenswerk ausgezeichnet zu werden hat er sich sehr, sehr, sehr gefreut. Weil er eben das totale Gegenteil eines arroganten Werbearsches war.

Jetzt sorgt Klaus Funk unter den himmlischen Scharen für den guten Ton. Da Studio Funk immer das Band mitlaufen lässt, konnte man in eine erste Session mit dem lieben Gott reinhören.

Klaus zum lieben Gott: „Sitzen Sie oder stehen Sie?“

Gott: „Ich sitze. Und zu meiner Linken…“

Klaus: „Bitte aufstehen.“

Gott: „Wie bitte?“

Klaus: „Aufstehen. Dann haben Sie eine deutlich bessere Sprechstimme. Mehr Autorität. So. Dann gehen wir mal die Situation durch. Stellen Sie sich Ihre Rolle mal vor. Sie sind der liebe Gott….“

Gott: „Mit Verlaub ich bin der liebe Gott.“

Klaus: „Jaja. Die Situation: Sie haben die Welt erschaffen und sind mit der Gesamtsituation nicht so zufrieden…“

Etc. etc. Nach 15 Minuten der erste Take.

Wir befinden uns mittlerweile in Take 43.

Klaus: „Ja. Beinahe gut……und jetzt geben Sie mir mal Ihre Geburtstagsfassung.“

Klaus pflegte sich am Telefon mit den Worten: „Alles klar. Dann leg Dich wieder hin, Alter“ zu verabschieden. Jetzt hat er sich hingelegt. Leider für immer. Klaus, das hast Du missverstanden. Du fehlst uns.

 

Die ADC Mitglieder haben im Oktober 2020 entschieden, Klaus Funk auf der „ADC Night of Honour“ im Juli 2021 mit dem „ADC Lebenswerk“ zu ehren.