“Wir sind täglich 5 Stunden im Internet und erinnern uns an nichts.”
Es ist nicht die Menge der Zeit, die Involvement schafft,...
Wie jedes Jahr kommen im Rahmen des ADC Festivals 2021 die ADC Jurys zusammen. Ihre Aufgabe: Die besten kreativen Arbeiten des letzten Jahres aufzuspüren und mit den begehrten Nägeln auszuzeichnen. Gerade in diesem Jahr keine leichte Aufgabe – vor allem für die Juryvorsitzenden.
Wenn am 4. Mai das ADC Festival 2021 eröffnet wird, stehen sie schon in den Startlöchern: 435 ADC Mitglieder in 29 ADC Jurys. Auf sie wartet ein Tag diskutieren, abwägen und staunen. Mit der Neugestaltung des Kategoriensystems im im ADC Wettbewerb beansprucht der ADC mehr denn je für sich, die Kreativlandschaft Deutschlands in all ihren Facetten, Gewerken und Anwendungsbereichen abzubilden. Die Gremien spiegeln das wider: Die ADC Mitglieder müssen sich um einen Sitz in der Jury entsprechend ihrer Expertise und der Fachbereiche, denen sie angehören, bewerben. Die Vorsitzenden werden dann innerhalb der Jurys gewählt. Eine Übersicht aller Vorsitzenden und Mitglieder der ADC Jurys 2021 findet sich hier.
Fünfzehn erfahrene Kreative sitzen pro Jury zusammen – aufgrund der andauernden Pandemie voraussichtlich erneut rein digital. Trotz der offiziellen Kriterien wie Verständlichkeit, Überzeugungskraft und handwerklicher Exzellenz kann es auch hier leidenschaftlich zur Sache gehen. Gerade dann müssen sich die Juroren auf ihre Vorsitzenden verlassen können. Matthias Berg, Schulleiter und Geschäftsführender Vorstand der Hamburg School of Ideas, übernimmt zum wiederholten Male die Rolle, diesmal in der Jury „Brand Building & Activation – Audio“: „Meine Wahl zum Juryvorsitzenden ist eine Ehre und ich freue mich natürlich sehr darauf. Wie immer, wenn ich dieses Amt übernehme, werde ich mich in meiner Jury sehr für einen offenen und lebhaften Diskurs einsetzen.“
Ein herrlicher Streit und ein angenehm anstrengendes Ringen.
Jo Marie Farwick verantwortet mit ihrer Agentur Überground die diesjährige Festivalkampagne #letsnailit und freut sich als Vorsitzende der Jury „Brand Building & Activation – Integrated“ auf die Herausforderung: „Ich erwarte – wie jedes Jahr – einen klugen Austausch auf höchstem Niveau, schlaue Argumente für und noch bessere wider, einen herrlichen Streit und ein angenehm anstrengendes Ringen um das, was wir alle am Schönsten finden: die Superkraft der Kreativität und das, was passiert, wenn man sie anwendet.“ Auch Patrick Amor, Creative Director und Standortleiter bei C3 und diesjähriger Vorsitzender der Jury „Publishing – Corporate Publishing/Content Marketing“ ist über seine Wahl begeistert: „Es ist eine Ehre – und eine große Challenge.“
Die Kategorien sind 2020 neu strukturiert worden, die Jurys sind nach den übergeordneten Kategorien im ADC Wettbewerb gegliedert: Brand Building & Activation, Digital Experience, Spatial Experience, Publishing, Copy, Design, Imagery, Audio und Film. Während es in der Kategorie Copy nur eine Jury gibt, bilden den Bereich Brand Building & Activation gleich neun verschiedene Jurys ab.
Viele neue Wettbewerber – auch dank der „Freieinreichung“
Unter den Einreichenden befinden sich in diesem Jahr viele neue, begünstigt auch durch die Aktion der „Freieinreichung“, mit der vor allem Freelancern, kleinen Agenturen und Start-Ups die Teilnahme am Wettbewerb ermöglicht werden sollte. „Hoffentlich bekommen wir dieses Jahr – nicht zuletzt durch die Freieinreichung – wieder viele tolle Arbeiten im Bereich Illustration zu sehen“, freut sich Julia Ochsenhirt, freie Art Direktorin, Illustratorin und diesjährige Vorsitzende der Jury „Imagery – Illustration“.
Ersetzen können die Onlinesitzungen das Zusammen- und Aufeinandertreffen der Jurymitglieder live und vor Ort nicht – nach einem Jahr Videokonferenzen, Online-Events und digitalem Co-Working hätten die Jurymitglieder die Sitzungen zu einem Happening gemacht. Patrick Amor erwartet aber auch Auswirkungen der „Heimarbeit“ auf die Art und Qualität der Einreichungen: „Dieses Jahr ist ein ganz besonderes Jahr. Die meisten Arbeiten sind wegen Corona im Homeoffice entstanden. Trotzdem bin ich mir sicher, es wird auch ein besonders gutes Jahr. Denn Kreativität kann überall passieren.“
Die Vorsitzenden werden, wenn vorhanden, immer ein physisches Exemplar der Einreichung vorliegen haben – um den haptischen Eindruck weitergeben zu können. Ein besonderer Fokus wird in diesem Jahr aber auch auf der Sonderkategorie „Corona Cancelled Projects“ liegen, in der Kreative für ihre Idee zu einem Projekt bewertet werden können, ohne dass dieses physisch bzw. final umgesetzt wurde.
Kreativität kann überall passieren.
Frank Brammer, Managing Partner von BE ARCHITECTURE und Vorsitzender der Jury „Spatial Experience – Public Space“, sieht den ganzen Fachbereich vor eine besondere Aufgabe gestellt: „Im vergangenen Jahr bekamen wir durch all die geschlossenen Orte des Zusammentreffens so deutlich wie selten zuvor vor Augen geführt, welche Bereicherung der physische Raum als Ort der sozialen Interaktion, des Erlebens mit allen Sinnen ist. Ich hoffe, dass wir mit unserer Juryarbeit einen Beitrag leisten können, den Akteuren einer geprüften Branche in dieser Zeit die gebührende Sichtbarkeit zu geben.“
Jo Marie Farwick setzt auf viel kreativen Zeitgeist abseits von Corona: „Ich hoffe, dass die Einreichungen dieses Jahr nicht nur die Krise spiegeln und ausnutzen. Ich möchte, dass die Arbeiten Beachtung bekommen, die neu und anders, positiv und konstruktiv den Menschen nicht nur Zeug verkaufen, sondern Marken holistisch voranbringen.“ Eines ist also sicher: Es werden besondere Jurysitzungen, mit neuen Ansätzen und vielen Überraschungen. Oder wie es Patrick Amor ausdrückt: „Hey, wir bekommen die besten Arbeiten der besten Kreativen Deutschlands zu sehen. Besser geht es eigentlich nicht. Und ich bin mir sicher, sie werden uns überraschen und sie werden rocken.“
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