Call for your Entries – Der ADC Talent Award 2025 startet morgen
Morgen startet der ADC Talent Award 2025. Mit einer Teilnahme...
Museen und Ausstellungshallen dürfe wieder ihre Pforten öffnen. Die renommierte Kunsthal in Rotterdam zeigt eine Ausstellung zur Beziehung von Popmusik und Kunst. Im Zentrum: eine Installation von ADC Mitglied Michael Schirner.
Die Ausstellung BLACK ALBUM / WHITE CUBE, A JOURNEY INTO ART AND MUSIC zeigt Arbeiten von Künstlern, die eine Affinität zur Popmusik haben. Künstler wie Richard Prince und Mark Leckey haben Techniken wie Remix und Sampling auf ihre visuelle Arbeit übertragen. Aber auch Musiker wurden im Laufe der Jahre zu Künstlern: Kim Gordon etwa, Gründungsmitglied von Sonic Youth, mit ihren „Name Paintings“. Es ist eine fruchtbare Beziehung, die von der Spannung zwischen zwei unterschiedlichen Kunstgattungen lebt.
Gemeinsam mit Kurator Max Dax hat Künstler, Kommunikationsdesigner und ADC Mitglied Michael Schirner dabei die zentrale Installation entwickelt: In einem White Cube zeigen sie das legendäre „Black Album“ von Prince und eine Arbeit aus Schirners Serie PICTURES IN OUR MINDS mit dem berühmten Zwischenruf eines Konzertbesuchers „Judas!“ und Bob Dylans historischer Antwort: „I don’t believe you. You are a liar!“. Seit 1985 erstellt er unter diesem Serientitel Fotoausstellungen ohne Fotos. Statt der Fotos sieht man schwarze quadratische Tafeln, auf denen in weißer Schrift die Beschreibungen bekannter Fotos zu lesen sind und so aus Texten Bilder in den Köpfen werden.
Und warum gerade neben der Prince-LP? Dazu Schirner: „Weil beide Pop-Geschichte geschrieben haben: Der Zwischenrufer, der Dylan Verrat vorwirft – „Judas!“ – und den Dylan Lügner nennt. Und Prince, der die Auflage des Black Album vor Erscheinen hat einstampfen lassen.“ Aber auch, weil beide ein ähnliches Kunstverständnis widerspiegeln. „Musik ist unsichtbar und visuell nicht darstellbar. Die Installation visualisiert den Ausstellungstitel mit dem Black Album von Prince und meinem Bild, die beide das Schwarze Quadrat von Malewitsch zitieren“, erklärt Schirner.
Knapp 200 Werke internationaler Künstler und Musiker der Gegenwart sind in der Ausstellung zu sehen, die in Zusammenarbeit mit den Deichtorhallen Hamburg entstanden ist. Anhand von Multimedia-Installationen, Skulpturen, Videos, aber auch Malerei zeigen sie auf, was passiert, wenn die Welt der Kunst auf die der Popmusik trifft. Darunter befinden sich moderne Klassiker wie die Zeichnungen von Emil Schult, die Kraftwerk 1974 zum Cover ihres Albums „Autobahn“ machte – und somit ein Paradebeispiel für Michael Schirners Satz über Cover-Artwork: „Gut sind alle Cover, die wir in unseren Köpfen haben.“
Die Kunsthal beschreibt BLACK ALBUM / WHITE CUBE als eine Reise durch die jüngere Kunstgeschichte, inspiriert und angetrieben von Musik der Beatles über Joy Division bis hin zu Britney Spears – und Rotterdams eigener Techno-Kultur. In der Ausstellung sind außerdem Fotografien von Wolfgang Tillmans und Anton Corbijn, Gemälde von Kim Gordon und Albert Oehlen und Videoinstallationen von Arthur Jafa und Cyprien Gaillard zu sehen.
Original oder Massenware? Auch dieser Grundsatzfrage der Pop Art geht die Ausstellung nach. Rutherford Changs monumentale Installation „We Buy White Albums“ spielt mit dem Gegensatz: Er sammelte über dreitausend Kopien des „White Album“ der Beatles und sortierte sie in einem nachgestellten Plattenladen nach ihren Seriennummern, wobei jede bei näherem Hinschauen auf ihre Art wieder individuell ist. Peter Saville, Gestalter der Plattencover von Joy Division, ist in der Ausstellung mit einer Videoinstallation vertreten, die sein wohl bekanntestes Werk, das Cover zu „Unknown Pleasures“ in verschiedenen Varianten zitiert. Und natürlich dürfen auch Porträts von Stars wie Grace Jones, dem Wu-Tang Clan, Björk, A$AP Rocky und Sven Marquardt, Fotograf und Türsteher des Berliner Technoclubs Berghain, nicht fehlen.
Alle Informationen zu BLACK ALBUM / WHITE CUBE finden sich auf den Seiten der Kunsthal Rotterdam.
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