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Die Coronavirus-Pandemie fordert kreative Lösungen. Mitglieder des ADC haben davon so einige parat. Eine Auswahl dieser Projekte stellen wir hier vor. Heute: Unterstützung für Kulturschaffende.
Die Corona-Krise war und bleibt eine nie dagewesene Situation für die Kulturschaffenden in Deutschland. Kreative aus allen Bereichen der Kunst mussten von einem Tag auf den anderen lernen, mit dieser umzugehen. Geschlossene Bühnen, Kinos, Clubs und Ausstellungshäuser – gerade die Orte, an denen das Zusammenkommen vieler Menschen den Zauber der Kunst erst sichtbar macht, wurden zu Gesundheitsrisiken, zu sogenannten „Super Spreader“-Events. Deshalb mussten vor allem Kulturschaffende auf Einnahmen verzichten; die ganze Szene blickt einer ungewissen Zukunft entgegen.
Sie müssen unterstützt werden. Denn Kunst und Kultur sind elementarer Bestandteil einer offenen und lebendigen Gesellschaft. Darauf wollte auch ADC Mitglied Florian Meimberg, aufmerksam machen. Der Regisseur demonstriert gemeinsam mit weiteren Freien aus der Werbe- und Filmbranche, wie resilient Kunstschaffende tatsächlich sind – und hat trotz der Gesundheitsauflagen ein Kurzfilmprojekt ins Leben gerufen. Re-Start soll, als Teil einer Initiative, die sich unter anderem in der Facebook-Gruppe „Die freien Kreativen aus Film und Werbung“ organisiert, der Ausnahmesituation ein Denk- und Mahnmal setzen. „Wir wollten diese besondere Zeit in ihrer besonderen Stimmung festhalten – das sind Bilder, die nicht wiederkommen!“, so Meimberg.
Er führte Regie aus dem Home Office heraus. Unter seiner Leitung drehten deutschlandweit zwölf Kameramänner und -frauen jeweils allein, unter strenger Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen. Auch die Postproduktion wurde vom Home Office aus organisiert und produziert, wie Schnitt, Compositing, Musik, Sprachaufnahme und Sound Design. Insgesamt wirkten rund 20 freie Kreative aus Film und Werbung mit.
„Wir wollten zeigen, wie man auch unter diesen besonderen Bedingungen gemeinsam etwas bewegen kann“, sagt Dominik Meis, Initiator und Produzent des Films. „Zugleich konnten wir einen Case für die ganze Branche – und ihre Auftraggeber – schaffen, der eindrucksvoll belegt, zu welchen Leistungen wir auch unter widrigen Umständen fähig sind.“
ADC Mitglied und Fotograf Hubertus Hamm engagierte sich indes für die #KunstNothilfe mit dem Erlös vier seiner Arbeiten aus der Werkgruppe „March, 2020“. Das Projekt widmet sich der Unterstützung bildender Künstlerinnen und Künstler. Denn gerade durch den Ausfall vieler Ausstellungen brachen zeitweise die Einnahmen zehntausender Menschen weg. Die KunstNothilfe sammelt zu diesem Zweck Spenden, die schnell und unbürokratisch den Betroffenen zugute kommen. „Gerade jetzt wird spürbar, wie wichtig Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft ist. Diese Wertschätzung muss jetzt auch bei den Künstlerinnen und Künstlern ankommen“, heißt es von Seiten der KunstNotHilfe. Über eintausend Einzelpersonen haben bereits gespendet, knapp 260 Künstlerinnen und Künstlern konnte so bereits geholfen werden.
Die Krise kann auch eine Chance sein.
Zu den Kulturschaffenden, die wohl noch am längsten unter den epidemiologischen Maßnahmen leiden werden, gehören auch die Clubbetreiber und Gastronomen. Der Getränkehersteller fritz-kola hat deshalb gleich nach Beginn des Lockdowns angefangen, Maßnahmen umzusetzen, die ihnen zu Gute kommen sollen. Unterstützt wurden sie dabei auch von Rocket & Wink, der ADC Rookie Agentur des Jahres 2014. Für die Spenden-Kampagne Tresen Retter gestalteten sie ein Aktionsshirt und ein limitiertes Flaschenetikett. Aber auch für die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter hatten sie eine besondere Aktion parat. Am Hamburger Kunstverein prangte ein großes Plakat „liebe held*innen, wo wären wir nur ohne euch?“, stand dort, selbst beantwortet durch eine humorvollen Zeichnung eines Hinterns und ergänzt durch die Zeile: „ihr nächtelang wach. wir ewig dankbar.“
Dass die Krise auch eine Chance darstellen kann, beweist ADC Mitglied Michael Reissinger und sein DELI Creative Collective. Die Film-Postproduzenten haben schon vor Corona begonnen, auch digitale Bewegtbildkreationen zu entwickeln, und sprangen mit ihren 2D- , 3D- und VFX-Tools kurzerhand dort ein, wo klassische Werbefilmprojekte durch die Corona-Auflagen bedroht waren. Kreatives Potential, das in Zukunft immer mehr gefragt sein wird – und in der Krisenzeit das ein oder andere Projekt vor dem vermeintlichen Ende retten konnte und kann.
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