ADC Kreativranking 2024 – SERVICEPLAN auf dem ersten Platz
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Die Coronavirus-Pandemie fordert kreative Lösungen. Mitglieder des ADC haben davon so einige parat. Eine Auswahl dieser Projekte stellen wir hier vor. Heute: Was steuern Kreative für Ideen und Produkte zur Verbesserung der Handhygiene bei?
Eine der gefährlichen Eigenschaften des Coronavirus ist seine hohe Übertragungsrate. Zu den Ansteckungswegen, denen die Wissenschaft noch nicht vollständig auf den Grund gekommen ist, gehört auch die Gefahr der sogenannten Schmierinfektion, also die Verbreitung von Viren über kurz zuvor kontaminierte Flächen und Gegenstände. Dabei spielen die Hände eine besondere Rolle, denn mit ihnen fassen wir uns unbewusst häufig an Mund, Augen und Nase. Mitglieder des Art Directors Club haben sich nicht nur kreative Antworten einfallen lassen sondern handfeste Lösungen zu bieten.
Wie etwa die Kommunikationsberater der ORCA Gruppe um ADC Mitglied Jan Ritter, Kreativchef und Geschäftsführender Hauptgesellschafter von ORCA Campaign. Als einzige Agentur-Gruppe Deutschlands mit eigener Brennerei trägt ihr Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise den Namen ORCAnol, ist lösungsorientiert und ausgesprochen wirkungsvoll: Ein hauseigenes Handdesinfektionsmittel, das selbst hergestellt und an Mitarbeiter und Kunden verteilt wird.
„Zur Zeit gibt es nur wenig zu feiern. Wir produzieren daher in diesen Tagen weder Schnäpse noch Gin als Give-Aways, sondern haben das exklusive Handdesinfektionsmittel ORCAnol kreiert“, sagt Jan Ritter. Darin enthalten sind 80 Prozent Alkohol (für die Abtötung von Viren und Keimen) und 100 Prozent gute Kommunikation: Anders als herkömmliche Mittel, die meist in Plastikverpackungen vertrieben werden, kommt ORCAnol in einer wertigen, durchsichtigen Glasflasche daher. Neben dieser „Schnapsidee“, wie Jan Ritter es augenzwinkernd nennt, wird bei der ORCA Gruppe Umsetzung digitaler Eventkonzepte neu gedacht. Spontan hat sich eine Corona-Taskforce zusammengefunden, die außerdem rund um die Uhr integriertes Krisenmanagement anbietet.
Hergestellt wird das neue Desinfektionsmittel ORCAnol übrigens von Birgitta Schulze van Loon. Als eine der wenigen weiblichen Brennerinnen in Deutschland hat sie sich einen Namen gemacht. In ihrer Manufaktur für Premium-Produkte „Piekfeine Brände“ betreibt sie ihre eigene Brennerei in Bremen und versorgt sowohl ihre Kunden als auch die ORCA Gruppe u.a. mit selbsterzeugten Obstbränden, Likören sowie hanseatischem Whiskey. Erhältlich ist ORCAnol exklusiv über die ORCA Gruppe.
Ein weitere handfeste Lösung der Corona-Krise stammt aus den Händen von ADC Mitglied Axel Eckstein. Die Gründungsphase seiner Schweizer Agentur für Kommunikations- und Designberatung Atoll fiel mitten in den Corona-Lockdown. Anstatt abzuwarten, entwickelte er zusammen mit weiteren Zürcher Firmen ein Pro-Bono-Projekt zur Verbesserung der Hygiene in Krankenhäusern. Denn Ärzte und Pflegekräfte kontaminieren ihre Haut, laut einer Amerikanischen Studie, fast in jedem zweiten Fall an ihrer eigenen Schutzausrüstung.
Atoll hat nun eine überraschend einfache Lösung gefunden, um die Hygienepraxis weiter zu verbessern: einen Handschuhabstreifer. Er besteht aus einem Stück gebogenem Kunststoff und wird über einem Abfalleimer fixiert. Um einen Handschuh zu entfernen, wird die Zunge des Geräts zum Handgelenk gebracht und zwischen Handfläche und Handschuhstulpe in den Handschuh geschoben. Zieht man die Hand nach oben, fällt der Handschuh sofort ab.
Er ist nicht als Ersatz für die Händedesinfektion gedacht und sollte ebenfalls regelmäßig desinfiziert werden, erklärt Axel Eckstein: „Aber unser Helfer aus Plastik bietet zusätzliche Sicherheit. Indem er die Wahrscheinlichkeit verringert, dass medizinisches Personal die Aussenseite eines kontaminierten Handschuhs mit einem ungeschützten Finger berührt.“
Das Grundkonzept für den Handschuhabstreifer entwickelte Atoll zusammen mit Ärzten. Für die Realisierung konnte die Agentur mit Pragma Engineering und Rapid Manufacturing zwei der führenden Schweizer 3D-Druck-Spezialisten gewinnen. Weltweit sind Interessierte eingeladen, das Designobjekt aus bruchsicherem und desinfektionsmittelbeständigem Polyamid aus ihrem eigenen 3D-Drucker zu lassen und durch ihr Feedback weiter zu verbessern. Die Konstruktionsdaten können unter atoll.cc/gloveremover kostenlos heruntergeladen werden. Denn nicht nur im Gesundheitswesen, sondern überall dort, wo Schutzhandschuhe getragen werden, kann der Handschuhabstreifer gute Dienste leisten, unter anderem auch in der Gastronomie, im Lebensmittel- oder Kosmetikbereich. Die Prototypen wurden bereits verschiedenen Ärzten in Zürich zur Piloterprobung übergeben. Alle Projektbeteiligten engagieren sich unentgeltlich aus Überzeugung für die gute Sache.
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