„So Future“ – Erfolgreicher Auftakt für den ADC Creative Club Hamburg
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Auf der IAA wurde der neue Markenauftritt von Volkswagen enthüllt: Ab jetzt heißt es "New Volkswagen". ADC Präsidiumsmitglied Richard Jung eröffnet den Dialog. Er lässt uns wissen, wie VW die Neuaufstellung gelingen kann. Anderer Meinung? Sendet uns gerne euren Gastkommentar an adc@adc.de
Richard Jung, Professor für Kommunikationsdesign in designkrefeld:
Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Jedes Logo-Redesign, jede Corporate I/D Überarbeitung – oder konsequenter – jede Branding-Reform ist, liest man die echauffierten Kommentare unter den Social-Media-Logo-News, scheinbar das Werk von hoch bezahlten Dilettanten.
Branding Reformen – die sehr viel mehr sind als nur ein Logo – boomen, denn Transformation braucht nicht nur „Purpose“, sondern auch einen neuen Look. Und dessen mediale Umsetzung braucht, wenn es um’s Logo geht: Einfachheit.
Dabei ist „einfach“ schon lange kein Trend mehr, sondern absolute Notwendigkeit,
weil Logos heute weltweit in unterschiedlichen Standards, von winzig bis riesengroß, auf allen möglichen Materialien, statisch und bewegt, hoch- und schwachauflösend, bei Sonnenschein und Dämmerung, barrierefrei funktionieren müssen.
Filigrane Extras kann sich bestenfalls noch ein Friseursalon um die Ecke leisten und auch das nur, wenn er nicht expandieren will.
Zu VW. Grundsätzlich: Die Logoidee ist unverwüstlich. Die Logo-Interpretation der letzten zwei Jahrzehnte wurde zunehmend barocker. Oder böser beschrieben: satter, fetter und überheblicher. Nach dem D-Skandal steht dem Unternehmen ein bisschen Bescheidenheit gut und weil bescheiden einfach ist, passt das auch zu den medientechnoformalen Anforderungen unserer Zeit.
Das VW-Logo von 1967 war von allen jemals existierenden VW-Logos das beste VW-Logo, weil die konsequent einfachste Interpretation der Logoidee. Im Prinzip hätte man dieses Logo 1:1 übernehmen können, hat man sich sehr wahrscheinlich nicht getraut, denn das wäre zu einfach gewesen, deshalb ist das neue Logo nicht einfach, sondern doch „verbesondert“ worden: dünnere Kreislinie plus runde Spitzen sowie Abstand am und unter dem W.
Wie auch immer, jetzt, nachdem die Brandingagenturen ihren Job gemacht haben, kommt es auf die Kommunikationsagenturen an, das Logo mit (neuer) Bedeutung glaubhaft aufzuladen, erst dann wird sich zeigen, ob das formale hält, was es versprechen soll. Die Rückbesinnung auf „Volkswagen“ (im Sinne von: statuslos, für alle) ist da nur konsequent.
Übrigens, apropos Kirche: Drei sehr erfolgreiche Marken, Christentum, Judentum und Islam, haben auch unverwüstliche Logoideen, die zigtausendfache formale Interpretationen über Jahrtausende ausgehalten haben und noch aushalten, vor allem deshalb, weil großartige Geschichten erzählt werden, die sie mit Bedeutung aufladen – wie gesagt: Ein Logo ist sehr wichtig, aber überbewertet.
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