ADC Kreativranking 2024 – SERVICEPLAN auf dem ersten Platz
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„Ich habe eine finnische Mutter, eine koreanische Frau und einen deutschen Sinn für Humor. Anders kann ich mir meinen Wahnsinn auch nicht erklären.“ Das sagt ADC Neumitglied Janne Sachse. Unser ADC Kopf der Woche ist CD bei thjnk. In seiner Karriere saß er bereits an den Schreibtischen von Heimat, antoni, Ogilvy, Y&R, DOJO & Serviceplan. Werbung ist ein nicht unbedingt typischer Weg für jemanden, der sein Diplom in Sportwissenschaften und Journalismus ablegte. Wir wollten daher von Janne wissen: ist genau das dein Schlüssel, um auf Ideen zu kommen, nach denen niemand gefragt hat?
Für Mercedes-Benz hast du das Konzept zum Amber Cube mit verantwortet – das G-Modell aus dem Jahr 1979 wurde aufwändig in den weltweit größten Cube aus Kunstharz eingegossen. Wenn du einen persönlichen Gegenstand aus deinem bisherigen Leben auf ewig konservieren könntest: Was wäre das?
Vermutlich meinen Ehering. Denn habe ich leider gleich mal vier Wochen nach der Hochzeit verloren. Vielleicht findet den ja wirklich einer in 1.000 Jahren wieder. Schön konserviert neben einer Fliege.
Kreative Konzepte der oben genannten Größe und Originalität scheitern nicht selten am Kunden. Trauerst du guten Ideen, die nicht umgesetzt werden, manchmal nach?
Natürlich ist das schwer, gute Ideen nicht umzusetzen. Andererseits bremst das einen nur, wenn man permanent jammert, das diese oder jene Idee nicht gemacht wurde. Lieber weiter probieren und neue Sachen machen.
Du sagst, deine Stärke ist auf Ideen zu kommen, nach denen niemand fragt. Hast du für uns auch ein Geheimrezept, um Kunden von diesen Ideen, nach denen sie nicht fragten, zu überzeugen?
Persönliche Leidenschaft und Überzeugung hilft, das einem erst einmal zugehört wird. Und wenn die Idee jetzt noch Sinn macht und dem Kunden hilft, dann geht was.
Persönliche Leidenschaft und Überzeugung hilft, das einem zugehört wird.
Neben der Automobilbranche hast du auch bereits Marken aus dem FMCG-Bereich betreut, darunter Coca-Cola, Haribo, HEINZ, Kaufland, McDonald’s und Paulaner. Was findet man bei dir daheim wirklich IMMER im Kühlschrank?
Quark, Bananen & Kimchi.
Wie kamst du vom Sport und Publizistik Studium zur Werbung?
Ich habe während meines Studiums relativ viel Musik gemacht. Vor allem Freestyle-Rap. Irgendwann habe ich mal zufällig den Claim für Sat1 Fußball gefreestyled. Ein paar Tage später ist der meinem besten Freund im Fernsehen über den Weg gelaufen. Und dann meinte er: „Mach doch mal Werbung.“ Das habe ich dann mal gemacht.
„Mach‘ doch mal Werbung.“
Was gefällt dir an der Arbeit in Agenturen?
In Agenturen begegnet man vielen faszinierenden Menschen. Da macht allein das Beobachten schon Spaß. Ich kenne keinen vergleichbaren Berufszweig, wo so viele unterschiedliche Charaktere, Ausbildungen und Nationalitäten zusammen gewürfelt werden. Die Meisten sind dann auch noch unglaublich interessiert und nehmen sich zum Glück nicht so ernst. So dass am Ende alle nur dumme Sprüche reissen, weil ohnehin alle einen kompletten Dachschaden haben.
Mit dem Projekt „Mein Kampf gegen Rechts“ hast du als Kreativer eine klare Haltung bezogen. Das Buch, in dem Menschen ihre persönlichen Erfahrungen teilen, ist gekonnter Populismus gegen Rechtspopulismus. Seit der Publikation 2016 haben sich die politischen Verhältnisse und Ausländerfeindlichkeit außer- und innerhalb der EU weiter zugespitzt. Inwiefern tragen wir Kreativen eine Verantwortung?
Jeder trägt Verantwortung für das, was er tut oder eben auch nicht tut. Ganz unabhängig davon, was man beruflich macht. Aber wenn man seine Leidenschaft für etwas einsetzen kann, an das man glaubt, umso besser.
Mit welchem Sparring-Partner aus unserem ADC Mitgliederkreis würdest du gern mal brainstormen?
Am Liebsten mit Vertretern möglichst weit entfernter Disziplinen. Ein Bereich von dem ich keine Ahnung hab und am meisten neue Denkweise mitnehmen kann. Ansonsten natürlich mit jedem, mit dem man sich persönlich gut versteht. Ausdenken ist etwas sehr intimes.
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