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Wie sieht in einer digitalisierten Welt die Medienbranche von morgen aus? Das zeigt das Hamburger Content-Startup THE DISTRIQT. Eine Video-Plattform mit Magazinen, Talks und Reportagen, die alle zwischen 3 bis 30 Minuten lang sind. Die junge Plattform will sich vor allem durch eines abheben: einem hohen Qualitätsanspruch.
Charlotte Richter-Kiewning ist Gründerin und Geschäftsführerin des Start-ups. Auf unserer Open Space beim ADC Festival 2019 verrät sie, was hinter dem innovativen Konzept steckt. Vorab erzählt sie uns im Interview, ob THE DISTRIQT das neue Netflix für Frauen ist, wie die Generation Y die Unternehmenskultur aufmischt und was uns in einer datengetriebenen Zukunft noch so erwartet.
Ist THE DISTRIQT das neue Netflix für Frauen?
Das ist unser Ziel. Allerdings geht es bei unserem Produkt nicht um eine SVOD Platform mit fiktionalen Inhalten, also Serien und Filme. In diesem Segment wollen und können wir nicht mit den amerikanischen Playern konkurrieren. Was wir aber können, ist ein kultur- und zielgruppen-spezifisches Angebot mit non-fiktionalen Videos – Magazine, Talks und Reportagen zwischen 3 und 30 Minuten – für Frauen kreieren, die von mehr entertained werden wollen, als branded Beauty- und Fashion-Content.
Für Frauen, die von mehr entertained werden wollen, als branded Beauty- und Fashion-Content
Wohin geht’s mit dem datengetriebenen Marketing? Deine Utopie? Best Case vs. Worst Case?
Kurz und knackig:
Der Best Case: Werbung funktioniert und erreicht den Menschen mit der Botschaft, die ihn wirklich interessiert.
Der Worst Case: Der Mensch schlägt zurück und wendet sich gegen das System; siehe Causa Facebook. Twitch hat es mal sehr passend gesagt „Don’t trick your viewer.“
Was fordert die Generation Y von Unternehmen?
Ich glaube in allererster Linie fordert Generation Y „Bedeutung“ und im Unternehmenskontext meint das für mich vor allem die „Unternehmenskultur“ und das Produkt. Generation Y geht es um eine Atmosphäre zu und hinter der man stehen will. Wir haben zum Beispiel gleich zu Beginn von THE DISTRIQT Werte definiert, zu denen sich jeder einzelne im Team commited, sie in der täglichen Zusammenarbeit anwendet und lebt. Das ist für mich die Grundlage für die Entstehung einer Unternehmenskultur und der Kontext, in dem Generation Y heute arbeiten will.
Wie werden wir in Zukunft leben, konsumieren und uns informieren?
Leben? Digitaler denn je, aber mit dem immer stärker werdenden sozialen Bedürfnis nach Authentizität und einem unmittelbarem Erleben. Eine riesige Chance für die Event-Branche.
Konsumieren? In einem immer deutlicher werdenden Spannungsfeld: Einerseits mobil, instant und fast. Und auf der anderen Seite fair und slow. Vor dem Hintergrund der sich rapide verändernden Bedingungen auf dieser Welt, wird das Bedürfnis nach „personal Greenwashing“ unser Konsumverhalten maßgeblich bestimmen.
Informieren? Die Währungen der Zukunft sind Qualität und Vertrauen. Und das bestimmt vor allem den Journalismus und wird seinen angemessenen Preis kosten. Der Konsument hat inzwischen verstanden: „Nichts ist umsonst“.
Content Marketing: Unwort des Jahres 2019 oder immer noch voller Potential?
Unwort ist vielleicht etwas dramatisch, aber tatsächlich wird meiner Meinung nach Content Marketing zumindest im Bereich digitaler Inhalte immer mehr zum überholten Phänomen. Medienkonsumenten sind smart und sensibel. Sie suchen nach Erlebnissen mit Erkenntniswert; emotional, intellektuell oder kreativ. Educated Onliner wollen ihre Emotionen dabei nicht im Austausch gegen eine subtil vermittelte Werbebotschaft verschwenden.
Medienkonsumenten sind smart und sensibel. Sie suchen nach Erlebnissen mit Erkenntniswert
Wir haben im User Research mit der weiblichen Millennial Zielgruppe (in unserem Fall 25-38) genau das bestätigt bekommen: Content Marketing und Branded Entertainment werden im Kontext von substantiellen Inhalten geradezu als Betrug verstanden. Das ist der Bruch des „Publikumsvertrags“ und ich bezweifle, dass das im Sinne aller Beteiligten ist.
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